Die Elegante unter den Titanen - ROLEX Perpetual 1908

Subtil, aber mit einer unmissverständlichen Präsenz, erlaubt sich die Rolex 1908, aussergewöhnlich zu sein – und zu überraschen.

Eine gute Uhr erzählt eine Geschichte. Über ihre Herkunft zum Beispiel. Über ihr Innenleben. Über ihren Charakter. Manche Uhren reden nicht nur, sie schreien. Sie machen sich breit, ostentativ, gebieterisch. Und dann gibt es die Rolex Perpetual 1908, sie hat das nicht nötig, sie spricht wohltuend leise, klar, vornehm. Sie flüstert beinahe. Sie erzählt ihre eigene Geschichte – von Understatement, feiner Eleganz, Zeitlosigkeit. 

Und von Tradition. Schliesslich ist ihr Name Verpflichtung: 1908 war das Jahr, in dem Markengründer Hans Wilsdorf den Namen «Rolex» als Signatur für seine Uhren kreierte und den Brand in der Schweiz schützen liess.

DIE GENE DER GENFER MARKE

 Man muss nicht lange hinsehen, um die Uhr richtig einzuordnen: schlichte Raffinesse statt massiver Präsenz. Keine Materialschlacht, keine markanten Ziffern, kein massives Stahlgehäuse, das eskapistische Abenteuergelüste signalisiert. Stattdessen: Gold. Oder Platin. Ein fein satiniertes oder guillochiertes Zifferblatt. Ein zart gewölbtes Saphirglas. Stundenzeiger in Breguet-, Minutenzeiger in Schwertform. Wir haben eine Dresswatch in Reinkultur vor uns; untypisch für die Marke, wird oft behauptet, dabei ist sie zutiefst eine Rolex. Denn sie trägt die Gene der Genfer Marke in sich, das Versprechen von Langlebigkeit, Robustheit und makelloser Mechanik – gepaart mit feiner Eleganz.

"ES IST, ALS SÄHE MAN
ENDLICH, WAS DIE MONA LISA
ZUM LÄCHELN BRINGT."

ROLEX Perpetual 1908
Augenschmaus: Der feingliedrige Rotor erlaubt den Blick auf die inneren Werte.

EINE KLEINE SENSATION

Und dann kommt, dreht man die Uhr, der Moment, der nochmals alles verändert: Grosses Kino für Freunde feiner Mechanik – man sieht das Werk. Das ist eine kleine Sensation. Denn Rolex erlaubte den Blick auf ein Werk zuvor nie (ausser bei der Oyster Perpetual Cosmograph Daytona in Platin, dort ist es das Kaliber 4131). «Es ist, als sähe man endlich, was die Mona Lisa zum Lächeln bringt», schrieb eine Uhrenzeitung. 

Das Werk also. Kaliber 7140 für die 1908. Wer beim Anblick nicht ein wenig Ehrfurcht empfindet, hat kein Flair für Uhren. Da ist der feingliedrige Rotor, der – anders als man es sonst oft sieht – den Blick auf das Innere nicht verstellt. Da sind die Brücken mit der Rolex-eigenen Interpretation der Genfer Streifen, einer Veredelung, die sich von den traditionellen «côtes de Genève » durch eine feine polierte Rille zwischen den einzelnen Streifen unterscheidet. Und da ist die pochende Syloxi-Spirale, ein Schauspiel für sich.

Natürlich, ein Kaliber ist ein mechanisches Zusammenspiel von Rädern, Trieben und Federn – Ingenieurskunst in Miniatur. Aber es ist auch viel mehr, es ist das Herzstück, das die Uhr leben lässt. Vielleicht sogar ihre Seele. Die 1908 ist nicht nur eine Dresswatch. Sie ist ein Statement für Menschen, die mehr suchen als Prestige. Und die keine laute Inszenierung brauchen. Sondern leise Töne zu schätzen wissen.

ROLEX Perpetual 1908 gold
Schlank und ultimativ harmonisch: Die 1908 in der Variante Gelbgold.

Pierre-André Schmitt gilt als einer der versiertesten Uhrenjournalisten der Schweiz. Für das Magazin beyond nimmt er Rolex-Modelle unter die Lupe.