Glanz-Stück

Etwas vom Eindrücklichsten, was bei Beyer je gefertigt wurde: Die neue Schmuckkollektion «Ornamenta» ist eine Hommage an Zürich und seine Geschichte.

Schillernde Flanken winden sich dem Feuer entgegen. Ihre skulpturale Eleganz erinnert an Pokale, Grale, winzige Kathedralen gar. Die kunstvoll ornamentalen Inszenierungen huldigen dem Aussergewöhnlichen, das über allem zu schweben scheint, von innen erleuchtet, erhaben und betörend zugleich: Rare Saphire, Rubine und Aquamarine funkeln verspielt im Licht.

«Ornamenta» heisst die jüngste Kollektion aus dem Beyer-Schmuckatelier: Noch nie in seiner über zwanzigjährigen Geschichte hat es sich an ein derart exquisites Projekt gewagt. Imposante Einzelstücke, auf Kundenwunsch gefertigt, gab es zwar einige. Doch als prägende High-Jewellery- Serie dürfte «Ornamenta» an der Bahnhofstrasse einzigartig sein. Auch, weil sie sich als Hommage an Zürich versteht, die Heimat der Familie Beyer seit vielen Generationen.

Es kommt also nicht von ungefähr, wenn Hanspeter Pieth, der kürzlich ausgeschiedene Beyer-CEO, sagt: «Beyer ist Zürich – und Zürich ist Beyer.» Dieser Gedanke stand Pate, als Pieth im Herbst 2023 mit Željko Gregurek zusammensass, dem Leiter des Schmuckateliers. Die beiden spannen Ideen für eine neue Schmuckkollektion, die einerseits typisch Zürich ist und anderseits etwas komplett Neues.

 

«ES GIBT IMMER DETAILS,
DIE DREIDIMENSIONAL ANDERS
WIRKENALS AUF PAPIER.»

DER FASSADEN- SPAZIERGANG

Da Gregurek in seiner langen Goldschmiedekarriere ein Faible für skulpturale Objekte entwickelt hat und besonders fasziniert ist von Fresken und Ornamenten, beschlossen die beiden, sich mit Zürichs Geschichte auseinanderzusetzen und loszuziehen, um in der Vergangenheit zu stöbern. Sie wurden fündig: beim Stadthaus, beim Grossmünster, beim Opernhaus, am Paradeplatz, im Hauptbahnhof – und vor allem in der Fassade des Fraumünsters. «Es war überwältigend, welcher Detailreichtum sich beim näheren Hinschauen offenbarte», sagt Gregurek: «Ich kann einen solchen Spaziergang nur empfehlen.»

Der Schatz aus Zürcher Zitaten wurde analysiert, die Spreu vom Weizen getrennt. Dann waren die Goldschmiede dran. Sie begannen zu entwerfen, zu verwerfen, zu korrigieren: Ein erster Ring nahm konkrete Konturen an und war bald reif für den nächsten Schritt, den Prototyp. «Es gibt immer Details, die dreidimensional anders wirken als auf Papier», erklärt Gregurek. «Dann reflektiert man, verändert da etwas, passt dort etwas an und arbeitet so lange daran, bis man mit dem Resultat zufrieden ist.» Er lacht: «Meistens sind es Details; aber weil jeder Eingriff eine Eigendynamik zur Folge hat, ist es gut möglich, dass man irgendwo ein neues noch oder zu wenig ausgeschöpftes Potenzial entdeckt. So benötigten wir bei unserem Masterpiece, dem Turmalinring, mehrere Anläufe, bis wir beim heutigen Ergebnis ankamen.»

SKULPTURALE KUNSTWERKE
Sägen, Biegen, Schmirgeln, Austarieren: Um den auserlesenen Edelsteinen gebührend zu huldigen, werden sie von einem betörenden Detailreichtum inszeniert. Diesen ebenso unverwechselbar wie harmonisch und nach allen Regeln der Goldschmiedekunst zu gestalten, ist die grosse Herausforderung.

Von der Fraumünster-Fassade inspiriert: Rund ein Jahr lang arbeitete das Beyer-Atelier an der «Ornamenta»-Kollektion.

Von links: Ring aus Weissgold und Rotgold mit einem Rubin (8,115 ct), ausgefasst mit Brillanten und Rubinen. Ring aus Weissgold und Rotgold mit einem Aquamarin (4,900 ct), ausgefasst mit Brillanten und Saphiren. Ring aus Weissgold und Roségold mit einem Smaragd (4,418 ct), ausgefasst mit Brillanten und Tsavolithen.

DIE SUCHE NACH DER SEELE

Dann begann erst die eigentliche Goldschmiede- Arbeit, das Sägen und Erhitzen, Biegen und Schmirgeln, Anpassen und Löten, Setzen und Fassen der Edelsteine, das Austarieren und das Perfektionieren. Dabei gehen die Preziosen durch verschiedene Hände: Das Zusammenspiel von Goldschmieden, Fassern und Graveuren ist essenziell, um grosse Ideen auf kleinem Raum perfekt in Szene zu setzen. «Wie es unserem Atelier-Credo entspricht, machen wir keine Kompromisse», sagt Gregurek. Ob Aquamarin oder rosa Turmalin, Chrysoberyll oder Rubin, Saphir oder Smaragd: Die Steine müssen nicht nur den Qualitätsanforderungen genügen, sondern auch alle über «eine Seele» verfügen, wie Gregurek sagt: «Unsere Herausforderung ist, diesen kleinen Wundern zu einem gebührenden Auftritt zu verhelfen.»

Neben Preziosen, die den Edelstein umarmen, umschmeicheln und beschützen gibt es in der «Ornamenta»-Kollektion auch Schmuckstücke, deren Stein schwebend gefasst ist, fast so, als ob er frei im Raum läge. «Für diese technische Innovation haben wir viel Aufwand betrieben», sagt Gregurek. Wir sind sehr zufrieden mit dem Resultat.»

Dass die Kollektion ständig erweitert wird, versteht sich von selbst. Einige Ideen sind bereits vorhanden und sollen zeitnah umgesetzt werden. Die Formsprache bleibt das verbindende Element. Doch jede Kostbarkeit aus der «Ornamenta»-Kollektion wird aufgrund der Wahl der Edelsteine in Form, Grösse, Schliff oder Farbenspiel Individualität ausstrahlen. Ausserdem werden bei jedem Schmuckstück ein feiner blauer Saphir und ein funkelnder Brillant als Beyer-Signatur diskret auf die Herkunft verweisen: auf eine Institution, die zu Zürich und seiner Geschichte gehört wie das Stadthaus, der Hauptbahnhof oder eben das Fraumünster.

Von links: Ring aus Gelbgold mit einem grünen Turmalin (5,120 ct), ausgefasst mit champagnerfarbenen Brillanten. Ring aus Weissgold mit einem Chrysoberyll (5,370 ct), ausgefasst mit violett-blauen Saphiren. Ring aus Weissund Rotgold mit einem Saphir (5,006 ct), ausgefasst mit Brillanten.

«ORNAMENTA»: DER FILM

Auch auf den Film über unsere neuen Preziosen sind wir stolz. Denn ihm zugrunde liegen nicht irgendwelche Fantasiezeichnungen, sondern die Originalpläne des Fraumünsters. Vielen Dank an dieser Stelle der Evangelisch- reformierten Kirchgemeinde Zürich für das Vertrauen.

Zum Film


COLLECTOR’S PIECE

Als Reminiszenz an das Zürcher Wappentier und als Sammlerstück kreierte das Schmuckatelier Beyer eine limitierte Edition von Löwenbroschen, fünf Zentimeter gross und vier Zentimeter breit sowie versehen mit der Beyer-Signatur: einem funkelnden Brillanten und einem blauen Saphir. Jedes Jahr soll ein weiteres exklusives Schmuckstück mit Löwensujet hinzukommen.


Seit 2002 betreibt Beyer ein eigenes Schmuckatelier. Über dem Geschäft an der Bahnhofstrasse 31 fertigen vier bis sechs Goldschmiede und Juweliere eigene Kollektionen und Auftragsarbeiten.

beyer-ch.com/juwelen/schmuckatelier

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