
Georg Wellendorff
Leiter Schmuckmanufaktur Wellendorff
Georg Wellendorff, was geniessen Sie an Ihrer Arbeit am meisten?
Wenn wir im Atelier an die Grenzen stossen und Experten sagen, die Idee sei nicht umsetzbar: Dann ist mein Ehrgeiz geweckt.
Dieses Jahr sorgen Sie mit «federndem Gold» für Aufsehen. Was ist das?
Dabei handelt es sich um Gold, das doppelt so biegsam ist wie normales Gold und immer wieder von selbst in seine ursprüngliche Form zurückkehrt.
Wie lange dauerte die Entwicklung?
17 Jahre! Das ist eine lange Zeit. Aber Luxus hat immer auch mit Zeit zu tun.
Das Armband «Mein Glück» besitzt einen rotierbaren Diamanttropfen. Wie kamen Sie darauf?
Wir haben die Frauen in unserer Familie gefragt, wie ihr ideales Armband aussehen könnte. Die Antworten hätten unterschiedlicher nicht sein können.
Nämlich?
Meine Mutter sehnte sich nach funkelnden Brillanten, meiner Schwägerin war wichtig, dass das Schmuckstück eine Botschaft vermittelt. Und meine Frau wünschte sich ein Armband, das wandelbar ist, damit es in ihren Alltag passt.
Oha! Wie nur soll man allen Frauen gerecht werden können?
Niemand hat gesagt, dass es einfach würde. (Lacht.) Aber wir haben es geschafft …
Was bereitete Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?
Die besondere Mechanik, um den Diamanttropfen durch eine leichte Drehbewegung rotieren zu lassen: Es gab eigentlich keinen Platz dafür. Doch jetzt funkelt der Diamanttropfen, nach oben gedreht, in seiner vollen Pracht. Schaut wiederum die gegenüberliegende Seite nach oben, erzählt die individuelle Gravur ihre Geschichte.
Auch das Collier «Mein Glück» wandelt sich – dank abnehmbarem Brillantstrang.
Mit einem einfachen Handgriff lässt sich der Brillantstrang ins Collier einhängen oder eben ausklinken. Damit hat die moderne Frau ein Schmuckstück für den Alltag und eines für feierliche Momente.
Warum ist die Wandelbarkeit ein derart zentrales Thema bei Wellendorff?
Nur wenn man sich jeden Tag antreibt und neue Wege geht, bleibt man einzigartig und unverwechselbar.
Wo spüren Sie persönlich das Bedürfnis, sich zu wandeln?
In meinem Alltag: bei digitalen Themen. Mein Ziel ist ein papierloses Büro, doch immer wieder erwische ich mich dabei, wie ich etwas auf einen Zettel notiere oder etwas ausdrucke. Wenn ich am Schreibtisch meiner Nichte vorbeilaufe, ist da kein Ordner, kein Papier, kein Stift. Alles ist digital bei ihr. Dies versuche ich in meinem Leben zu ändern. (Lacht.)
Tragen Sie selber auch Schmuck?
Ich trage tatsächlich eines unserer Männerarmbänder 3-752: weil mich das federnde Gold so fasziniert – und weil es wirklich cool aussieht.
Was für ein Schmuckstück möchten Sie unbedingt mal noch erfinden?
Bei Wellendorff spielen Farben eine zentrale Rolle: Ich würde gern einen Ring erfinden, der die Farbe wechseln kann.

Wellendorff beweist Innovationsgeist.