1926
Der Anfang ist ein bisschen kompliziert. Rolex-Gründer Hans Wilsdorf ist zwar Vordenker und Geburtshelfer von Tudor, registriert wird die Marke jedoch von «Veuve de Philippe Hüther». Wilsdorf sichert sich die exklusiven Namensrechte.
1932
Bei ersten Modellen verlief im Tudor- Schriftzug der Querbalken des T bis zum R. Auf seltenen Sammlerstücken prangt auch der Name der grossen Schwester, die für die Qualität des Nesthäkchens bürgt.
1936
Hans Wilsdorf übernimmt Tudor ganz – mit der Idee, eine preisgünstige, aber qualitativ hochstehende Alternative zu Rolex zu etablieren. In dieser Zeit erscheint erstmals die Rose des britischen Königshauses Tudor auf dem Zifferblatt, eingefasst in ein Wappenschild
1946
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Tudor selbstständig: Am 6. März gründet Wilsdorf die Firma «Montres Tudor S.A.» und verleiht der Marke eine
1952
Die Linie «Tudor Oyster Prince» wird lanciert – mit technischen Vorzügen, die sonst exklusiv Rolex vorbehalten waren: dem legendären Oyster Gehäuse und dem Selbstaufzugsmechanismus mit Perpetual- Rotor.
1954
Ein wichtiges Jahr: Als erste Tudor- Taucheruhr erobert die «Oyster Prince Submariner» den Markt. Sie überzeugt so sehr, dass auch die französische Marine und die US Navy auf sie setzen.
1957
Die neue Tudor Advisor verfügt als einziges Modell in der Geschichte von Tudor über einen eingebauten Wecker.
1969
Tudor schenkt sich ein neues Logo (das bis heute Gültigkeit hat): Das Schild steht für Robustheit und Technik, Solidität und uneingeschränkte Zuverlässigkeit. 1969 ist auch die Geburtsstunde des prägnanten Snowflake-Zeigers.
1970
Tudor führt seinen ersten Chronographen mit mechanischem Handaufzug ein: Die «Oysterdate» findet grossen Anklang, auch wegen der lebhaften Farben und der charakteristischen fünfeckigen Stundenindizes.
1976
Die dritte Chronographen- Reihe besitzt erstmals einen Selbstaufzugsmechanismus. Ihrer Grösse wegen wird die «Prince Oysterdate» meist «Big Block» genannt.
1990er Jahre
Tudor nabelt sich Schritt für Schritt von der grossen Schwester ab und beruft sich auf die eigenen Stärken, die Mitte der Nullerjahre in einem umfassenden Rebranding und Details wie der Tudor-Rose auf der Aufzugskrone zum Ausdruck kommen.
2010
Die Lancierung der «Tudor Heritage Chrono» ist eine optisch und technisch modifizierte Rückbesinnung auf Kult-modelle aus den früheren 1970er-Jahre.
2012
Die ersten «Tudor Black Bay»-Modelle kommen auf den Markt. Sie treffen den Nerv der Zeit – insbesondere bei einer jüngeren Kundschaft. Und sie lösen in der Branche einen «Modern-Retro- Trend» aus
2015
Tudor lanciert die Taucheruhr Pelagos, die bis 500 Meter wasser dicht ist. Speziell: Es gibt auch eine Version für Linkshänder, an der die Aufzugskrone links angebracht ist. Ausserdem beginnt Tudor, Uhren mit eigenem Manufaktur-Werk zu entwickeln – und feiert riesige Erfolge damit.
2022
Zum 70. Jahrestag der Britischen Nordgrönland- Expedition präsentiert Tudor das Modell Ranger. Die Funktionsuhr bezieht sich auf die «Oyster Prince», die bei der Expedition getragen wurde.
TUDOR: BORN TO DARE
Tudor gehört wie Rolex der Hans-Wilsdorf- Stiftung. Nachdem sie in den 1990ern und Anfang Nullerjahre in Vergessenheit geriet, kam 2007 das Rebranding. Ganz nach dem Motto «Born to dare» («Geboren, um es zu wagen») scheint man vieles richtig zu machen: Tudor gilt heute als eine der am stärksten wachsenden Qualitätsmarken. Auch gut erhaltene Vintage Modelle erfreuen sich grosser Beliebtheit und werden teurer gehandelt als neue Modelle.
Faszinierende Tudor-Modelle gibt es viele: Das beyond-Team verrät seine Favoriten.
1 RENÉ BEYER, Patron: «Ich würde gern mehr Reisen. Die ‹Black Bay GMT› mit zweiter Zeitzone erinnert immerhin daran, wie spät es andernorts ist. Bei mir zeigt sie meistens die Zeit von New York.»
(Uhr oben links)
2 PHILIPPE MEYER, Marketingchef: «Ich mag die ‹Pelagos Lefthander›, obwohl ich Rechtshänder bin. Die Krone links ist speziell, und das Modell ist zeitlos sportlich.»
(Uhr oben rechts)
3 ADRIAN HABLÜTZEL, Art Director: «Lange fühlte ich mich freier ohne Uhr am Handgelenk. Seit ich mir diese ‹Oyster Prince Submariner› Ref. 7928 von 1962 geleistet habe, möchte ich nicht mehr ohne sein.»
(Uhr unten links)
4 MATTHIAS MÄCHLER, Blattmacher: «Die ‹Black Bay Chrono Silver&Gold› hat es mir total angetan: Die Farbkombination ist ziemlich mutig, ja fast ein wenig schräg – gerade das macht sie so speziell.»
(Uhr unten rechts)