World of Patek Philippe

Anekdoten, Hintergründe und Insights zur bedeutendsten Uhrenmarke der Welt.

3 Fragen an...

Philip Barat, Director Research & Development

Herr Barat, es heisst: Die Uhr ist erfunden, die Möglichkeiten sind durchgespielt. Warum stimmt das nicht?
Neue Technologien erlauben uns, verdichteter und präziser zu bauen. Das ermöglicht wiederum schlankere und noch zuverlässigere Uhren. In Bezug auf das Display sind alle möglichen Komplikationen für die Zeitangaben erfunden, neu sind ihre Kombinationen, etwa die Weltzeit-Minutenrepetition (Ref. 5531R), welche die jeweilige Ortszeit erklingen lässt.

Mit der Ref. 5236P (siehe Text ganz rechts) und der Datumslinie haben Sie ein Novum geschaffen. Warum war diese neue Komplikation so schwierig zu fertigen? Immerhin gab es sie schon bei der «L’Americaine»?
Die Anpassung eines Mechanismus einer grossen Taschenuhr an das begrenzte Volumen einer Armbanduhr ist eine Herausforderung. Wir mussten das Uhrwerk völlig neu entwickeln. Das hiess vor allem, dass beim ewigen Kalender, der schon kompliziert genug ist, etwa hundert weitere Komponenten untergebracht werden mussten.

««ES MUSSTEN ETWA HUNDERT WEITERE KOMPONENTEN UNTERGEBRACHT WERDEN.»

Welches Modell tragen Sie am liebsten und wieso?
Ich mag meinen Jahreskalender (Ref. 5035P), es ist eine einfache und nützliche Komplikation. Und etwas Nostalgie schwingt auch mit: Er war die erste Entwicklung, die ich vor über 25 Jahren bei Patek Philippe mit dem R&D-Team vorstellen durfte.

Patek Philippe Ref. 5035P
Barats Armbanduhr Ref. 5035P: Etwas Nostalgie schwingt auch mit.

GEWUSST DASS …

… Patek Philippe den exzellenten Ruf ihrer Emailuhren vor allem auch Suzanne Rohr verdankt? Die Künstlerin arbeitete über fünfzig Jahre lang exklusiv für die Genfer Manufaktur und schuf mit exaktem Blick und ruhiger Hand so rührend schöne Petitessen wie «Mutter und Kind» (Broschenuhr von 1970). Entdeckt wurde Suzanne Rohr übrigens vom anderen legendären Patek-Philippe-Emailleur: Carlo Poluzzi. Sie war eine seiner Studentinnen an der École des Beaux-Arts in Genf.


DER SUPERLATIV
Ref. 5236P: Die Essenz

So einfach und plausibel gutes Design wirken mag: Meist ist es das Resultat komplexer Prozesse. Das gilt ganz besonders für die Ref. 5236P: Der neue ewige Kalender von Patek Philippe präsentiert Tag, Datum und Monat auf einer Linie in einem einzigen grossen Fenster – ein Novum in der Uhrmacherei. Um die vermeintliche technische Unmöglichkeit möglich zu machen, investierte Patek Philippe mehrere Jahre in die Entwicklung des mechanischen Uhrwerks 31-260 PS QL und des Zusatzmoduls für die Anzeige. Gleich drei Patente wurden darauf angemeldet. Am Anfang dieses Meilensteins stand als Inspiration übrigens «L’Americaine»: die Taschenuhr Ref. 725/4 von 1972 aus dem Patek Philippe Museum.

Patek Philippe Ref. 5236P: Die Essenz
Diente als Inspiration: Ref. 725/4

Beyer Chronometrie