Weniger ist mehr

Der freie Blick auf das tickende Herz, umrahmt von der kunstvollen Andeutung eines Zifferblatts: Skelettuhren sind gerade sehr en vogue.

Als der französische Uhrmacher André-Charles Caron 1760 für eine Taschenuhr das erste Mal ein skelettiertes Zifferblatt schuf, glich das einer Sensation: Dass man durch eine raffiniert angedeutete Verhüllung intime Vorgänge bewundern konnte, wirkte auf die reservierte Gesellschaft des 18. Jahrhunderts so aufreizend wie elegant.

Ihren besonderen Nimbus hat die Skelettuhr nie verloren. Doch im Moment ist sie gerade wieder sehr im Trend. Vielleicht liegt es daran, dass der freie Blick auf eine sorgfältige handwerkliche Arbeit wie ein Gegenentwurf wirkt zum omnipräsenten Thema Digitalisierung. Das Pulsieren der Rädchen, das Ineinandergreifen der verschiedenen Teilchen, die anglierten, polierten, gravierten Dekorationen: Wie könnte man sich von dieser Poesie nicht berühren lassen?

Einen anderen Grund kennt Jean-Sébastien Bolzli. Der Geschäftsführer der Uhrenfirma Aerowatch, die auch die Beyer-Modelle herstellt, sagt: «Es ist ziemlich anspruchsvoll, ein Zifferblatt praktisch wegzulassen, ohne dass die Ablesbarkeit der Zeit darunter leidet. Vor allem, wenn Anzeigen wie Mondphasen oder ein Kalender mit im Spiel sind.» Auf der Suche nach grösstmöglicher Transparenz gelte es ausserdem, einen gut geölten Mechanismus sichtbar zu machen, ohne seine Funktion zu beeinträchtigen. Bolzli: «Das Uhrwerk muss feiner, die Einstellungen müssen genauer sein, und wir müssen engere Toleranzen einhalten.» Das bedeutet eine komplexere Produktion und eine aufwendigere Montage als bei üblichen Uhren.

Dass das Resultat trotz grossem Aufwand nicht immer nur klassisch-elegant daherkommen muss, beweist Aerowatch mit diesen drei Beyer-Modellen. Besondere Freude hat Jean-Sébastien Bolzli an der Taschenuhr, bei der eine Spinne über das Skelettnetz krabbelt: «Zur Poesie der Mechanik gesellt sich ein Augenzwinkern: Wann immer ich eine Weste trage, gehört diese Uhr zum Outfit.»

Skelettuhren Beyer

1 DAS SCHMUCKSTÜCK
Die «Renaissance Squelette Dame» präsentiert ein sehr schmuckhaft skelettiertes Rotgold-Zifferblatt. Es wird umrahmt von einem eleganten weissen Zahlenring und gekrönt von gebläuten Zeigern. Anmutig ist auch das Handaufzugswerk, das man nicht nur von oben, sondern auch durch den einsichtigen Gehäuseboden bewundern kann.
Ref. A 57981 R113, CHF 2'350

2 DIE SPINNERIN
Die «Spider Squelette»-Taschenuhr hat eine muntere Bewohnerin: Vom Sekundenzeiger angetrieben, krabbelt eine Spinne über das skelettierte Netz. Durch ihr modernes Äusseres, ihre Wasserfestigkeit und die Kratzfestigkeit des Saphirglases, das für beidseitigen Einblick sorgt, ist die «Spider» alltagstauglich wie eine Armbanduhr – und bleibt trotzdem ein aussergewöhnliches Accessoire.
Ref. A 50829 AA02 SQ, CHF 2'550

3 DER LOKALMATADOR
Beim Modell «Les Grandes Classiques – Zürich» wird das Zifferblatt von Hand skelettiert: Der Chronograph gibt ungewöhnlich viel von seinem Innenleben preis und besticht doch durch eine klare Anzeige – inklusive Datum bei 3 Uhr. Die blauen Zeiger auf weissem Grund sind eine Hommage an Zürich, der rote springende Sekundenzeiger und die Chronographenzeiger verleihen der stilvollen Uhr eine sportliche Note.
Ref. A 61989 AA04 SQ B, CHF 6'950

Beyer Chronometrie